Liebe Freundinnen und Freunde des Umweltinstituts, es
steht schlecht um den Zustand der Natur in Europa: In der gesamten EU
sind nicht nur einzelne Artengruppen wie zum Beispiel Vögel, sondern
ganze Lebensräume wie Moore, Grünland oder Wälder zunehmend gefährdet.
Zu diesem alarmierenden Ergebnis kommt der kürzlich veröffentlichte
„Bericht zur Lage der Natur in Europa“ der Europäischen Umweltagentur. 80 Prozent der Lebensräume sind demnach EU-weit in einem unzureichenden oder schlechten Zustand.
Als eine der Hauptursachen für den Artenschwund benennen Wissenschaftler:innen wieder und wieder die intensive Landwirtschaft.
Hoffnung auf eine Kehrtwende machte die sogenannte „Farm to
Fork“-Strategie, die Mitte des Jahres von der EU-Kommission bekannt
gegeben wurde. Sie hat das Ziel, das europäische Lebensmittelsystem
gesünder und nachhaltiger zu gestalten. Vorgesehen sind der Ausbau der
ökologischen Landwirtschaft und die Reduzierung des Einsatzes von
gefährlichen Pestiziden und Düngemitteln.
Doch diese Hoffnung hat vergangene Woche einen schweren Schlag erlitten: Das
EU-Parlament und der Rat der Mitgliedstaaten haben eine desaströse
Ausgestaltung der europäischen Agrarpolitik (GAP) durchgewunken
– und das für die nächsten sieben Jahre. Ausgehandelt wurde die
GAP-Reform auch von der deutschen Landwirtschaftsministerin Julia
Klöckner (CDU). Diese bezeichnete das Ergebnis als „Meilenstein“ und
„Systemwechsel“. Tatsächlich behindert der Beschluss aber massiv die
dringend benötigte Agrarwende in der EU. Denn der Hauptteil der
Fördergelder von fast 400 Milliarden Euro soll auch in Zukunft ohne
nennenswerte Umweltauflagen an Großbäuerinnen und -bauern verteilt
werden.
Mehr zur desaströsen GAP-Reform und welche Möglichkeiten
jetzt noch bleiben, die nötige Agrarwende anzuschieben, erfahren Sie in
unserer Meldung.
Das
Landesgericht Bozen hat den Antrag der Staatsanwaltschaft bestätigt,
die Ermittlungen gegen den oekom Verlag und unsere Vorstandsmitglieder
aus Mangel an Beweisen einzustellen. Nicht neun, sondern "nur" zwei
Personen müssen also in Bozen wegen unerwünschter Pestizid-Kritik auf
der Anklagebank Platz nehmen. Die Prozesse gegen unseren Mitarbeiter
Karl Bär und den Buchautoren Alexander Schiebel gehen weiter.
Erst die Beiträge unserer Spender:innen und Fördermitglieder ermöglichen unsere kontinuierliche und entschlossene Arbeit.
Wenn Sie jetzt Fördermitglied werden, erhalten Sie als Dankeschön
wahlweise das Buch oder die DVD "Das Wunder von Mals". Mals im
Obervinschgau wehrt sich gegen den massiven Einsatz von Pestiziden im
Obstanbau. Es soll die erste pestizidfreie Gemeinde Europas werden.
Dokumentarfilmer und Autor Alexander Schiebel begleitete den Protest der
MalserInnen. Für sein Buch steht er jetzt in Südtirol vor
Gericht. Oder Sie wählen eine andere Prämie aus unserem Programm.